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Dämonenwelt Harax

Der Harax, das Reich der Dämonen, ist kein Ort, der sich direkt auf Celcia finden lässt. Aber die Gelehrten sind sich einig, dass der Harax zu Celcia gehört. Er befindet sich auf einer parallelen Ebene mit Celcia und ist auf magische Weise damit verbunden. Diese magische Barriere, die Celcia vor all dem Übel schützt, das sich im Harax formt und immer wieder neu bildet, kann durchbrochen werden. Meist sind hierfür ritualmagische Fähigkeiten nötig. Es kommt aber auch vor, dass Risse in den unsichtbaren Schleier dieser Barriere geraten und den Dämonen auf diese Weise ein Schlupfloch in die celcianische Welt gewährt wird. Manch gläubiger Priester behauptet sogar, wer sündig genug lebt, der wird mit der Besessenheit eines Haraxiers “belohnt”. Man merke hierbei an, dass ein sündiges Leben relativ zu sehen ist. Es kommt immer auf das höhere, göttliche Wesen an, in dessen Dienst sich ein Celcianer stellt.

Dämonenwelt HaraxWas man in Celcia allerdings über den Harax weiß, gibt schon ein nahezu deutliches Bild über diese chaotische Welt wieder. Die Weisen, die Ritualmagier und die interessierten Gelehrten haben über Jahrhunderte haraxisches Wissen zusammengetragen. Man kann sich zwar nie sicher sein, ob alles stimmt, was die Aufzeichnungen preisgeben, doch die Meisten sind bereit, den Schriften zu glauben. Wer möchte sich schon freiwillig in ein Reich voller Dämonen begeben? Noch dazu in eines, das nicht dem klassischen Höllenbilde von Feuer und Flamme entspricht!
Der Harax besteht aus Hunderten, vielleicht sogar Tausenden von Ebenen oder auch Sphären, in die er unterteilt ist. Diese liegen wild durcheinander, überlappen sich aber niemals. Denn obwohl Harax Chaos bedeutet, legt jeder Dämon viel wert darauf, sein persönliches Herrschaftsgebiet eindeutig abgrenzen zu können. Selten sieht man von einer Sphäre aus überhaupt eine andere. Das Reich der Dämonen befindet sich in stetigem Wandel, je nach Macht des Vorherrschenden und so formt es sich immer wieder neu. Ebenen werden geschaffen oder vernichtet, manchmal binnen eines einzigen Wimpernschlags. Dabei können Ebenen die Größe ganz Celcias annehmen oder auch nur Platz für einen Fingerhut bilden … ja, es soll Dämonen geben, die entsprechend winzig sind. Jede dieser Sphären wird von mindestens einem Dämon bewohnt und so ist auch erkennbar, wann eine Sphäre ausgelöscht ist. Nämlich genau dann, wenn der letzte Dämon dieser Ebene vernichtet ist.

Dämonenwelt HaraxGibt es nun Möglichkeiten, den Harax auch Ebenen übergreifend zu erkunden? Können die verschiedenen Dämonen einander aufsuchen? Auf beide Fragen lautet die Antwort: ja. Alle Ebenen sind miteinander durch dauerhafte Portale verbunden. Celcia selbst besitzt kein festes Portal und distanziert sich somit als Sphäre des Harax. Diese Kenntnis ist inzwischen von den celcianischen Gelehrten als bewiesen erklärt worden, obgleich es keine wirklichen Beweise gibt. So haben es sich einige Forscher zur Aufgabe gemacht, das Portal von Celcia in den Harax zu entdecken, denn einige sind noch immer davon überzeugt, dass es existiert. Sie argumentieren vor allem mit der Existenz der Augenteufel, die den Weg nach Celcia gefunden haben.
Die Ebenen selbst sind noch weniger erforscht als das Wissen über ihre Portale. Das mag an der vorherrschenden Unordnung liegen. Man weiß nie, wie eine dämonische Sphäre aussehen wird, die man erreichen mag. Sie kann grün und freundlich sein oder tödlich, an eine vulkanische Ebene erinnern oder sogar fern allen Vorstellungen eines Celcianers sein. Fest steht nur, dass jede Sphäre von einem Dämonenfürsten kontrolliert wird und natürlich möchte jeder Dämon sein Revier stets ausbreiten. Somit herrscht im Harax ständiger Krieg. Jeder tollkühne Celcianer, der einen Weg in den Harax findet, muss jedoch zunächst nicht fürchten, mitten in ein Kriegsgebiet zu geraten. Die erste Sphäre, die man nämlich erreicht, ist immer die von den Ritualmagiern bezeichnete Portalsphäre. Sie ist nicht größer als Belfa, aber auf ihr wohn eine besondere Gruppe von Dämonen: die Q’lalar. Es sind Portalwächter, die Portale zu jeder Ebene des Harax öffnen und schließen können. Sie scheinen auch nur diesem einen Zweck zu dienen und keine höhere Aufgabe darüber hinaus haben zu wollen. Sie sind wahre Ausnahmen dämonischer Wesenheiten. Um sie allerdings davon zu überzeugen, dieser Aufgabe nachzukommen, müssen sie mit magischen Gegenständen bezahlt werden. Ansonsten kann man nur mit gut Glück hoffen, auf einer Ebene zu landen, die es nicht allzu mörderisch mit einem meint.

Dämonenwelt HaraxDie Q’lalar werden im ganzen Harax als neutral angesehen und demnach auch von jedem anderen Dämon geachtet. Wer sie angreift, begeht selbst in dämonischen Augen ein Kapitalverbrechen, was interessant ist, da diese neutralen Haraxier somit einen Hauch Ordnung in das chaotische Gesamtbild bringen. Die übrigen Dämonen würden dann jedoch argumentieren, dass sich ihr Chaos nicht der Ordnung unterstellt, keine Ordnung zu haben!
Es gibt auch dauerhafte Portale, die stets offen stehen, ohne die Hilfe eines Q’lalar zu benötigen. Sie führen allerdings in so genannte Unterebenen oder niedere Sphären jener, in der man zuvor gewesen ist. nach oben


Die haraxische Regierung

Die Regierung des Harax unterscheidet sich essentiell von jenen in Celcia, allein schon aus der Tatsache heraus, dass man einer chaotischen Welt wie dem Harax keine geordnete Regierungspolitik zusagen könnte. Doch weit gefehlt. Der Harax ist dermaßen vom Chaos beseelt, dass der sich diesem natürlichen Glauben schon aus Trotz widersetzt und tatsächlich eine Art Herrschaft aufweisen kann. Hierzu muss man jedoch mehr vom Wesen der Dämonen wissen.
Jeder Haraxier lässt sich einer dämonischen Kategorie zuordnen, die einer der großen Sünden der celcianischen Welt entspricht. Somit gibt es insgesamt sieben Domänen, in die man einen Dämon einordnen kann. Dennoch bleibt es nicht ganz so einfach – chaotisch eben wie der Harax selbst. Nicht jeder Dämon möchte sich dieser einfachen Kategorisierung fügen. Manche widersetzen sich, einem der größten haraxischen Herrscher zuteil zu werden. Sie sind Einzelgänger und zählen zu den eher vergänglichen Wesen. Ihre Existenz hat im Harax nicht lange Bestand. Weitere Dämonen besitzen so viele grenzübergreifende Aspekte, dass man ihre wirkliche Domäne nicht eindeutig zuordnen kann. Sie folgen mehreren Herrschern und streben somit mehrere Merkmale der Sünde an.
Fast alle Dämonen des Harax lassen sich aber den folgenden Domänen samt Herrscherwesen zuordnen. Im Übrigen ist nicht geklärt, ob der jeweilige Herrschaftsdämon ein festes Geschlecht besitzt:

  • Superbia: “Hochmut kommt vor dem Fall.”
    Aspekte: Hochmut, Eitelkeit, Stolz, Übermut
    Superbia, das ist Anmaßung, Überheblichkeit und Arroganz. Dieser Dämon rühmt seinen eigenen Wert, Rang und seine Fähigkeiten als besonders hoch. Eitel und selbstverliebt gibt sich dieses Haraxwesen. Demut, der Gegenaspekt, ist ihm vollkommen fremd. Ziel dieses Wesens ist es, andere um sich zu scharen, die ihn anhimmeln und zugleich aber auch den eigenen Hochmut steigen lassen. So lockt Superbia ihre Opfer in ihren Bann und treibt sie zu Übermut an.
  • Avaritia: “Geiz zerstört die Seele und den Körper.”
    Aspekte: Geiz, Habgier
    Avaritia steht für Besitz, der gierig zusammengerafft wurde. Deshalb ist dieser Dämon auch dafür verantwortlich, seine Opfer zu Gier, Habsucht und Geiz zu verleiten. Er stachelt sie zu übertriebener Sparsamkeit an und verbirgt dahinter das eigentliche Laster, sein Hab und Gut nicht mit anderen teilen zu wollen.
  • Luxuria: “Die Wolllust führt zu Einsamkeit.”
    Aspekte: Wolllust, Ausschweifung, Genusssucht
    Luxuria weckt sinnliche, sexuelle Begierden und steigert die Lust, die man beim Sex empfindet. Das Bedürfnis, dabei aktiv zu handeln, um seine Befriedigung zu steigern, das ist Luxurias Aspekt. Dieser Dämon lockt nicht nur Verlangen, sondern flüstert auch erotische Fantasien ins Ohr seines Opfers und weckt sämtliche Triebhaftigkeit.
  • Ira: “Der Zorn wirft wie die Hündin blinde Junge.”
    Aspekte: Zorn, Rachsucht, Vergeltung, Wut
    Ira ist stets bestrebt, den Zorn leidenschaftlich auftreten zu lassen. Ob als heftiger Ärger im Jähzorn oder als Ausbruch, der zu unkontrolliertem Handeln führt, das ist es, was seine Opfer befallen soll. Die Wut soll wie Feuer in ihnen brennen, bis es sie schlichtweg nur noch verbrennt. Nämlich dann, wenn der Zorn das Opfer beherrscht und nicht länger umgekehrt.
  • Gula: “Mehr wissen zu wollen als man braucht, ist eine Art Völlerei.”
    Aspekte: Völlerei, Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht
    Gula verführt seine Opfer zu einem ausschweifenden und maßlosen Leben. Sie werden anderen gegenüber undankbar und vergessen, das Leben und seine Güter zu schätzen. Dieser Dämon verleitet derlei stark zur Maßlosigkeit, dass viele seiner Opfer sich in den Tod gefressen haben.
  • Invidia: “Die Menschen tun mancherlei, um geliebt zu werden. Alles aber setzen sie daran, um beneidet zu werden.”
    Aspekte: Neid, Eifersucht, Missgunst
    Invidia sorgt stets dafür, dass ihre Opfer andere beneiden. Sie verübeln ihnen ihre Stellung, ihren Besitz – eben alles, was sie selbst vermeintlich nicht haben. Als Rechtfertigung gibt dieser Dämon oft an, dass jeder gleich behandelt werden sollte und so stärkt er den Neid in den Herzen seiner Opfer.
  • Acedia: “Ein Faulpelz ist des Dämons Kopfkissen.”
    Aspekte: Faulheit, Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens
    Acedia schürt den Unwillen ihrer Opfer, zu arbeiten oder sich anzustrengen. Mit Einflüsterungen schürt dieser Dämon zunächst die Trägheit des Herzens, wodurch sich auch der Wille trübt. Dies führt zu einer Gemütsänderung und finsteren Gedanken. Schließlich verliert das Opfer jegliche Tatkraft. nach oben