So tot wie der Name einem weismachen will, ist die gleichnamige Ebene gar nicht. Sicher, die mag karg und trist wirken und somit den Anschein erwecken, hier könnte niemand länger als ein paar Tage überleben, doch der Schein trügt. In der vom Drachengebirge und dem Blutmeer umgrenzten Toten Ebene steckt mehr Leben, als ein Außenstehender ahnt. Es mag kein besonders leichtes Leben sein, hart und rau ist es, sowie oftmals eher ein Kampf ums Überleben, aber es ist selbst hier möglich.

Der Boden ist nicht durchgehend das ganze Jahr fruchtbar, so dass selbst Pflanzen und Tiere sich den harten Bedingungen anpassen mussten. In der Toten Ebene herrscht eine klimatische Wechselwirkung, die in den Zeiten des Erwachens und der Abendsonne für gemäßigte Temperaturen sorgt, wohingegen bereits in der Zeit des Wandels Frost den Boden hart werden lässt. Aber auch mit monsunartigen Regenfällen muss in Zeiten gerechnet werden, in denen das übrige Celcia sich des reichhaltigen Grüns und der vielfältigen Möglichkeit erfreut, Nahrung zu gewinnen. Die Tote Ebene steht dann nämlich teilweise richtig unter Wasser. Der Boden wird schlammig, fast wie ein knietiefes Moor, in dem man steckenbleiben und ein jähes Ende finden kann. Diese Landschaftsflecken locken viele Zugvogelarten an, wie Gänse und Enten, welche rasch auf dem Speiseplan der vorherrschenden Fauna landen. Die Tiere der Toten Ebene sind grundsätzlich robustere Bedingungen gewohnt, besitzen ein struppigeres und längeres Fell, was ihnen allgemein ein wilderes Äußeres gibt. Selbst die Hasen des Gebiets mögen wie kleine Bestien erscheinen, dabei sind Wölfe, Warge und Raubkatzen die wahren Jäger.
Die Bewohner der Ebene können sich generell aber nicht von den Pflanzen ernähren, auch wenn Moose, Kräuter und Flechten in dieser Hinsicht Hauptnahrungsmittel bieten. Ohne die Jagd nach Fleisch sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit drastisch. Nüsse und Beeren sucht man in der Toten Ebene vergeblich und auch das Baumvorkommen ist kaum erwähnenswert. Wer Holz benötigt, muss bis zu den Ausläufern des Drachengebirges reisen, wo man Nadelhölzer finden wird.

Was könnte das Überleben in dieser Landschaft noch schwieriger machen? Kalte und dunkle Jahreszeiten! In der Zeit des Übergangs macht die Tote Ebene ihrem Namen alle Ehre. Der Boden wird hart und kalt, reißt unter diesen Umständen manchmal sogar klaffende Wunden in das Gestein, die meterweit in die Tiefe führen. Mögliches Schneetreiben mag gar ans Eisreich im Süden erinnern. Dafür bietet die Zeit der dunklen Tage einen unglaublichen und einzigartigen Anblick des Gebiets. Denn dann zeigt sich das Gestein der Ebene in einem nahezu schwarzen Glanz. Manche vermuten Magie dahinter, andere halten es für ein Naturschauspiel schönsten Ausmaßes. Was auch immer der Grund sein mag, eine Ebene in schwarze und graue Töne gehüllt, die jeden Lichtschimmer als Glanzstreifen zu reflektieren vermögen, als sei die Grundfläche feinstes Marmor erstaunt bisher noch jeden fremden Reisenden.