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Die Stille Ebene

Geographische Grenzen: Östliches Drachengebirge, Wald Eldoras, Sonnenmeer, Urwald Kapayu, Wald Neldoreth, Sumpf Mashmoor
Wichtige Gewässer / Gebirge: Östliches Drachengebirge (Gebirge); Iridul (Fluss); Ilfar (Fluss); Kad Harat (Bucht)
Bevölkerung: Anzahl: unbekannt
Hauptsächlich Menschen, Leoniden
Wichtige Städte / Dörfer: Fischerdorf, Koboldstadt Urks (unterirdisch), Andunie, Lenonia
Beziehungen: Andunie – Fischerdorf – Pelgar (Handel / Verbündete)
Andunie – Eldar (Handel)
Andunie – Küstengebiete (Handel / außer Sarma, Rumdett)
Fischerdorf – Mashmoor (Gefahren durch Echsen-Überfälle)
Regierung: Die Stille Ebene gehört zum Herrschaftsgebiet der Stadt Pelgar
Magie & Militär: Magierakademie (Wasser) in Andunie
Magisches Kobolddorf Urks (Schelmenmagie, grau und bunt)
Übungsplatz (Kampf / Jagd) in Lenonia
Besondere Orte / Personen: Lutin (Buntschelm), Kholun (Grauschelm) aus Urks
Tiere / Geschöpfe des Gebiets: Gründrache
Darüber hinaus noch die für dieses Gebiet typischen Tierarten.
Irdischer Bezug: Weite Gras-Ebene, Savanne, Feldlandschaft

Die Stille Ebene ist eine weit reichende Gräserlandschaft, die den größten Teil des östlichen Celcias ausmacht. Hierbei ist sie wenig hügelig, sondern eher flach gehalten. Nichts als Weiten aus bis zu hüfthohen Gräsern, in denen sich vereinzelt einmal ein Strauch oder ein kleiner, verknoteter Apfelbaum verirrt. Während eines Unwetters sollte man sich nicht in die Ebene wagen, denn sie bietet aufgrund ihrer Kargheit keinen Schutz. Ein Wanderer ist somit genau der richtige Punkt, in den sich ein Blitz verirren mag.

Der große Fluss Ilfar teilt die Stille Ebene in zwei Hälften. Am Flussufer auf der zum Drachengebirge zeigenden Seite haben sich vor etwa 30 Jahren ein paar Fischer mit ihren Familien niedergelassen. Dort entstand nun ein namenloses Dorf, in dem sich hauptsächlich Fischer und einige wenige Bauern, sowie Viehzüchter angesiedelt haben. Sie handeln sowohl mit dem im Drachengebirge gelegenen Pelgar, als auch mit der Hafenstadt Andunie und eine ausgetretene Handelsroute ohne steinerne Straßen führt im Allgemeinen über die Brücke nahe des Dorfes.Stille Ebene
So bildet das Fischerdorf einen der wenigen bewohnten Flecken inmitten der gräsernen Weiten. Natürlich existieren nahe der Stadt Andunie auch Gehöfte von Getreidebauern, Viehhirten oder gerade an der Bucht Kad Harat jede Menge Apfelplantagen, doch stehen diese so vereinzelt, dass sie kaum auf einer Karte verzeichnet sind.
Andunie liegt auf der anderen Seite des Ilfar am Küstengebiet der Stillen Ebene und direkt als Nachbar der Bucht Kad Harat, wo man auch reichlich Wassermühlen finden kann. So sehen auch die üblichen Verdienste der Bewohner der Stillen Ebene außerhalb der Städte aus: Getreide- und Gemüseanbau, Fischerei, Viehzucht (Rinder, Ziegen, Schafe), Müllerei und der Handel mit den Städten. Seltener verdingt sich jemand als Jäger, gibt es doch wenig Wild auf der Ebene. Fallenbauer können sich hier aber eine goldene Nase verdienen, denn die Kaninchen- und andere Kleintierpopulation wächst und gedeiht. Hin und wieder schicken Andunie oder Pelgar Wachpatrouillen durch die Ebene aus, allgemein kommt es aber nicht häufiger als zweimal pro Jahreszeit vor. Ausnahmen bilden Gründe wie Raubüberfälle durch Banditen oder Echsen des nahe gelegenen Sumpfgebietes Mashmoor. Die Sumpfechsen verlassen gelegentlich ihre natürliche Heimat, um das Fischerdorf zu überfallen. Aber nicht nur sie sollen es sein.
Einige behaupten, irgendwo in der südöstlichen Stillen Ebene haben sich die Leoniden niedergelassen und ihre eigene Stadt erbaut. Bisher ranken sich diese Erzählungen aber um Gerüchte und Legenden, scheint es doch niemanden zu geben, der dort eine sichtbare Stadt entdeckt hat. Dass es diese raubkatzenartigen Wesen in der Stillen Ebene aber gibt, ist bekannt. Sie kommen manchmal bis zum Wald Eldoras hinauf, um zu jagen, halten sich allgemein aber von den Bewohnern der Ebene eher fern.

Stille EbeneDie Stille Ebene war aber nicht immer eine so große Gräserlandschaft gewesen. Der Große Krieg, ein historisches Ereignis, das weit über 60 Jahre zurückliegt, hat sie verändert. Durch die gewaltige Schlacht auf diesem Land und das viele Blut, das hier vergossen wurde, gedieh für einige Zeit nichts. Das Land war karg und unfruchtbar, der Gestank von Leichen lag Jahre lang in der Luft. Diejenigen, die den Großen Krieg überlebten, erwiesen den Gefallenen ihre letzte Ehre und versuchten vor rund 40 Jahren, ihre Heimat wieder aufzubauen oder die Trümmer neu aufleben zu lassen – und es gelang ihnen. Die Landschaft erwachte wie ein Phönix aus der Asche, erstrahlte in neuem Glanz.
Bewohner des Gebiets sagen auch heute gern noch scherzhaft: “Über die Verluste des Krieges und auch über die Stille Ebene ist Gras gewachsen.” Und so ist diese Landschaft den meisten anderen Celcianern nur als ein gräsernes Meer bekannt, eine Weite aus Grün und der manchmal sowohl friedlichen als auch Einsamkeit weckenden Stille der gleichnamigen Ebene.

Dabei kann sie so viel mehr sein. In der Zeit des Erwachens sind die Gräser nämlich noch jung und in matten Farben gehalten. Es ist auch die Zeit der Gletscherschmelze, die vom östlichen Drachengebirge das Gebiet heimsucht, die Flüsse anschwellen und oftmals übertreten lässt. Dann gibt es weiträumig weniger Gras als vielmehr matschige Pfützen und knietiefe Seen, auf denen Wasservögel nisten oder die sogar das Wild aus den umliegenden Wäldern zum Trinken anlockt.
Neigt sich das Jahr in die Zeit der Abendsonne trocknen diese kleinen Seen aus. Dann reift das Gras zu wild wuchernden Sträuchern heran, die hüfthoch werden können und in denen das Leben pulsiert. Abends macht die Stille Ebene ihrem Namen keine Ehre, denn das Grillenzirpen kann so manche Persönlichkeit nicht schlafen lassen, von den Mücken und anderen Insekten ganz zu Schweigen. Es ist eine Zeit, in der Bauern dennoch ihren Acker bestellen müssen, um in der Zeit des Wandels reiche Ernte einfahren zu können.Stille Ebene
Oh, wie schön kann dann die Ebene aussehen. Keine bunten Blätterwälder, aber je näher man Andunie kommt, desto farbenfroher wird der Flickenteppich aus Feldern rings um die Stadt. Goldene Ähren, reife Plantagenbäume und der Geruch von Äpfeln liegt in der Luft.
Umso karger und lebloser wirkt die Stille Ebene in der Zeit des Übergangs und der Zeit der dunklen Tage. Hier wird so mancher alte Veteran an die Spuren des Großen Krieges erinnert. Dann ist es wahrlich still auf der Ebene. Das Gras zieht sich für einen langen Schlaf zurück, verliert nach und nach an Kraft. Graue, tote Halme hängen schlapp gen Erdboden, bis Schneedecken die Landschaft überziehen und sie zu einer weiß glitzernden Wüste machen, über der ein grauer Himmel hängt und auf die Gemüter drückt.nach oben