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Schriftrolle der Assassinenmagie
verfasst von GEHEIM
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Assassine, du wirst verstehen, dass ich als ein Großmeister der Assassinenmagie nicht gefunden werden will. Wisse, dass ich viele Feinde habe und nur meinen engsten Mitarbeitern trauen kann. Zudem wisse, dass sich in fast jeder großen Stadt einer meiner Vertrauten befindet. Suche sie auf, willst du meiner Gemeinschaft beitreten. Doch auch sie musst du erst erkennen und finden. Nun aber widme ich mich dem Kapitel der Magie. Beachte, dass der Tod nur Schönheit birgt und dass der, der den Tod bringt, ein Künstler ist. Ein Assassine sollte nicht blindlings töten, sondern mit Bedacht und Geduld, um das Kunstwerk perfekt zu gestalten! Merke, dass die besten Assassinen der Kunst des Tötens wegen den Tod bringen. Mithilfe dieser Schriften werde ich dich die Disziplinen der meuchlerischen Zauberei lehren. Die erste Disziplin auf dem Weg zum Assassinenmagier ist die Disziplin der Illusion. Sie wird von vielen vernachlässigt, doch birgt sie außerordentliche Methoden der Verwirrung und des Hinterhalts.
I: Disziplin der Illusion
Monsterillusion Wendet ein Assassine diese Illusion an, so ist er entweder auf der Flucht oder befindet sich in einer äußerst prekären Situation. Denn durch diesen Zauber wird ein riesiges Monster illusionär erschaffen. Es kann schon einmal vorkommen, dass ein Drache oder ein Augenteufel erscheint. Oftmals schrecken die Feinde des Assassinen vor der starren Illusion zurück, sodass der Assassine fliehen kann. Doch ist sie nur in riesigen Räumen oder im Freien anwendbar und so auffällig, dass sie einem Assassinen fast nicht mehr würdig ist.
Illusion des dunklen Nebels Mit diesem Zauber erschafft der Assasine eine etwa 3 m breite, 3 m lange und 3 m hohe Nebelwand, die undurchdringlich scheint. Der Assassine kann ein Gruppe damit stark verwirren und zuschlagen, da er, als Erschaffer der Wand, Umrisse der darin ‘gefangenen’ Personen wahrnehmen kann. Diese Illusion kann durch eine heftigen Lichtblitz, schwache Lichtmagie und schwache Schattenmagie gebannt werden.
Bild des Schreckens Ein schon erfahrenerer Assassinenmagier erschafft ein grausames und schreckliches Bild vor den Augen einer Person. Vor Furcht und Angst gebannt, bleibt die Person stehen, fällt auf den Boden und windet sich oder rennt panisch davon. So hat der Assassine ein leichtes Spiel und kann die Person ohne große Mühe töten. Willensstarke Person können dieser Illusion trotzen, außerdem sieht nur das ausgesuchte Opfer die Illusion. Blinde werden von diesem Zauber nicht betroffen, da sie ihn nicht sehen können. Auch wird das Wirken des Bild des Schreckens nutzlos, wenn das Opfer erkennt, dass das Bild nicht echt ist, wie wenn zum Beispiel eine andere Person, darunter fällt auch der Assassine, die Illusion durchschreitet.
Gegenstandsillusion Der Assassinenmagier erschafft eine einfache Illusion eines Gegenstandes. So kann er eine Wand von maximal zwei Meter Länge, Höhe und Dicke, einen Tisch, ein Schwert, aber keine Feuer oder Fackelschein erschaffen. Die Illusion wird gebrochen, wenn sie zu heftig bewegt wird.
II: Disziplin des Skorpions
Die oben genannte Disziplin wird zur Verwirrung der Feinde eingesetzt, doch vergrößert sie lediglich die Chance den Feind zu fangen. Die Disziplin des Skorpions erhöht allerdings die Effizienz und die Erfolgsrate eines Assassinen durch magisches Gift und andere Spielereien. Bedenke, dass man diese Disziplin erst erlernen kann, wenn man Erfahrung gesammelt und einigen Personen das Geschenk des Todes gebracht hat.
Säureball Wendet der Assassinenmagier diesen Zauber an, dann entsteht ein kugelrunder, etwa 10 cm großer, gelber Ball von glibbriger Konsistenz in seinen Händen. Er kann ihn werfen oder, was sehr wenigen Assassinen zu eigen ist, mit ihm in der Hand kämpfen. Denn der Ball besteht aus einer sehr potenten Säure, die Stahl, Haut, Kleidung und vieles andere verätzen kann. Der Magier selbst ist davor auch nur so lange geschützt, so lange er seine arkanen Kräfte in den Zauber strömen lässt. Die Ströme lösen sich grundsätzlich, wenn der Säureball geworfen wird, weshalb die Schwierigkeit des Kämpfens mit der giftigen Kugel nun verständlicher sein sollte. Diese Methode des Todes ist nicht sehr subtil, da ein großes Loch in der Brust des Opfers nicht sehr unauffällig ist. Jedoch kann der Säureball durch Wasser aufgehalten, ja sogar neutralisiert werden. Assassinenmagier, die diese Technik bevorzugen, sollten sich daher vor den Magiern des Wassers hüten.
Lächelnder Todbringer Viele Leute meinen, dass manche Assassinen völlig ohne Schmerzen und ohne Gefühle kämpfen. Furchtlose Krieger im Dienste des Todes nennt man sie. Dabei sind es Gifte und Rauschmittel, die Assassinen oftmals ihre Kaltblütigkeit verleihen. Mithilfe ihrer Magie kann ein Kundiger die berauschenden Giftanteile aus einer Pflanze oder einer fertigen Mixtur entziehen und (beispielsweise über einen kleinen Schnitt in der Haut) direkt in seine Blutbahnen senden. Da ein Assassinenmagier, der diesen Zauber anwendet, üblicherweise das Gesicht zu einer schauerlichen Grimasse verzieht, haben Unwissende ihm den Namen des Todeslächelns gegeben. Der Zusatz seiner magischen Kräfte in das Gift oder Rauschmittel verändert die Wirkung insoweit, als dass die Mischung im Blut des Magiers ihn gegen Schmerzen unempfindlich macht. Sie verleiht ihm einen erhöhten Blutdurst und regt die Muskulatur an, was ihn für die Wirkungsdauer gelenkiger macht. Die Dauer lässt sich jedoch nie genau vorhersagen, liegt in der Regel aber zwischen einer Stunde und einem ganzen Tag. Ein vernünftiger Assassinenmagier wendet den Lächelnden Todbringer in Maßen an. Er kann nämlich bei zu häufigem Gebrauch zu Nebenwirkungen führen, die starke Kopfschmerzen, Organschäden oder gar eine Abhängigkeit für bestimmte Rauschkräuter mit sich bringen.
Skorpionstiche Dieser Zauber ist mein bevorzugter Zauber, denn er ist tödlich und elegant zugleich. Oft ergötzte ich mich an seiner verheerenden Wirkung, die meine Opfer durchfuhr, als sie getroffen wurden. Mit diesem Zauber kann man einen wahre Salve magischer Geschosse auf ein Opfer herab regnen lassen. Wenn Dutzende nadelgroße Geschosse deine Opfer durchbohren, dann wirst auch du die wahre Bestimmung der Assassinen erkennen. Doch fürchte dich trotzdem noch immer vor dem Wasser und deren Beherrschern, denn sie können deine giftigen Skorpionstiche auflösen.
Schlund des Assassinen Beachte: Dieser Zauber kostet dich viel Karft, also setze ihn nur ein, wenn du ausgeruht bist und es nur mit ein oder zwei Feinden zu tun hast. Mit diesem Zauber kannst du den Boden unter deinen Opfern in einen höchst gefährlichen Treibsand verwandeln. Natürlich handelt es sich hier nicht um Erdmagie, sondern erneut um die illusionäre Kunst. Wer sich nicht davor fürchtet, in das Erdreich gerissen zu werdern und dementsprechend einen starken Willen besitzt, der wird dir standhalten. Aber unter uns: Wer bewahrt schon willensstarke Ruhe, wenn der Boden unter ihm fort driftet? (Dieser Zauber kostet den Assassinen die Hälfte seiner vorhandenen Lebensenergie!)
III: Disziplin der hundert Blicke
Die nächste Disziplin auf dem Weg zur absoluten Beherrschung der Assassinenmagie ist die Disziplin der hundert Blicke. Wehe dem, der diese Disziplin belächelt und unbeachtet lässt! Wenn sie auch nicht die Krone der Assassinenmagie ist, so ist die Disziplin dennoch wichtig, um die Perfektion zu erreichen! Assassine, der du dies liest, schärfe deinen Blick und fokussiere deine Gedanken, auf dass du den Wert dieser Disziplin erkennst!
1. Blick: Wahrheit Die meisten erfahrenen Assassinenmagier erlernen erst diesen Zauber, bevor sie sich ganz dieser Disziplin zuwenden. Wer den Zauber anwendet, bekommt einen durchdringenden Blick, der ihm viele Geheimnisse enthüllt. Er zeigt geheime Zugänge und versteckte Mechanismen. Außerdem besteht die Chance, dass ein verängstigtes Opfer dem Assassinen richtige Informationen mitteilt, wenn der Magier seinem Opfer direkt in die Augen blickt.
35. Blick: Reflexe Schärft ein Assassine seine Augen mit diesem Zauber, so wird seine Koordination zwischen den Augen und den Händen gestärkt. Er sieht die Bewegung seines Opfers, noch bevor es diese bewusst macht. Mit dem 35. Blick werden viele Assassinen als Schwerttänzer bekannt, da sie mit ihrem Schwert wie in Trance angreifen und abwehren können.
80. Blick: Magie Dieser Zauber erlaubt einem Assassinenmagier arkane Spuren zu sehen und aufzuspüren. Viele Assassinen benutzen diesen Blick, um magiebegabte Opfer aufzuspüren und zu töten. Doch beachte, dass gebündelte Magie, egal von welcher Magieart, dich blendet und außer Gefecht setzt. Stoppe den Zauber daher bevor du gegen ein magiebegabtes Wesen kämpfst.
Es gibt noch viele andere Blicke zu entdecken. Wisse, dass ich alle hundert beherrsche. Doch keine Angst. Viele Blicke sind nutzlos oder erfüllen die Funktion eines anderen, verbrauchen aber weniger Energie oder sind weniger effektiv. [Bsp.: 15. Blick: Aufrichtigkeit -- verbraucht weniger Energie als der 1. Blick, kann aber nur die Wahrheit aus Personen entlocken und deckt keine anderen Geheimnisse auf] Den letzten, den 100. Blick, stelle ich am Ende dieser Aufzeichnungen vor, denn nur ein wahrer Meister der meuchelnden Magierichtung, der die letzte aller Disziplinen beherrscht, kann auch ihn beherrschen lernen.
Warnung: Jeder Blick wird durch völlige Dunkelheit oder helles Licht gebrochen. Hüte dich daher vor Licht-, Feuer und Schattenmagiern, wenn du auf dem Pfad dieser Disziplin bleiben willst.
IV: Disziplin des Absoluten
Nur die wenigsten Assassinenmagier erreichen wahre Perfektion und somit die Disziplin des Absoluten. Selbst ich, der Großmeister, brachte ein volles Jahrzehnt mit Meditation und Training zu, um diese Disziplin zu meistern. Fürchte jene, die sie anwenden, denn sie sind Tötungsmaschinen, denen kaum jemand etwas entgegenzusetzen hat.
Völlige Unsichtbarkeit So banal dieser Zauber klingt, so mächtig ist er zugleich. Ein Assassinenmagier kann sich in einen Mantel der Unsichtbarkeit hüllen, sich mit ihm bewegen und töten. Der Zauber hält, bis ein massiver Gegenstand (alles, was größer als eine orkische Männerfaust ist) den Mantel durchbricht und den Zauber auflöst. Ausgenommen davon ist alles, was von innerhalb des Mantels der Unsichtbarkeit nach außen dringt.
Sofortige Vergiftung Mit diesem Zauber kann ein Magier der meuchelnden Kunst jedes Nahrungsmittel augenblicklich vergiften. Er braucht beim Wirken des Zaubers beispielsweise einen Apfel nur zu streifen, um ihn mit einem tödlichen Gift zu versehen. Wenn du weißt, dass ein Assassine auf dich angesetzt ist, prüfe dein Essen genau und schneide es in Stücke. Denn das Gift ist daran zu erkennen, dass es im Inneren des Nahrungsmittels winzige grüne Punkte bildet.
Tödliche Chimäre Wisse, dass ich diesen Zauber NICHT beherrsche. Ich sah ihn nur einmal, ausgeführt von einem Magier aus den Reihen meines eigenen Meisters. Dieser Zauber ist so mächtig, dass ich heute noch mit einem Schaudern an diesen Assassinenmagier denken muss. Die “Tödliche Chimäre” kann die Illusionen eines ein Assassinenmagiers in die stoffliche Welt eingreifen lassen. Ein Assassine, der diesen Zauber beherrscht, könnte nackt auf die Jagd gehen, denn er könnte sich eine illusionäre Ausrüstung schaffen, die völlig normal wirken würde! Illusionäre Schwerter schneiden tief ins Fleisch, eine Trickwand wird plötzlich echt. Man erkennt diesen Zauber allein daran, dass jeder Gegenstand, der damit erschaffen wird, perfekt ist! Ein Schwert, glänzend, ohne Kerben, eine Steinmauer mit symmetrischen Fugen und ohne kleinste, porröse Anzeichen! Achtung: Dieser Zauber benötigt zwar wenig Energie um illusionäre Gegenstände zu schaffen, doch konsumiert jeder Gegenstand deine Kräfte über lange Zeit hinweg. Also setze die Chimäre mit Bedacht ein und unterschätze nicht ihren Energieverbrauch. Die Chimäre ist tötlich. Sie schleicht sich an und macht dich schwach, wenn du es am wenigstens erwartest.
100. Blick: Tod Wendet ein Assassinenmagier diesen Blick an, so sind seine Blicke wirklich Tod bringend. Jeder, der ihm direkt und tief in die Augen schaut, kann sterben, wird aber auf jeden Fall, von dem Blick gelähmt und handlungsunfähig gemacht. Der geübte Assassinenmagier sollte aufpassen nicht in den Spiegel schauen, denn er könnte sich damit selbst töten oder lähmen! Der Blick kostet einen Assassinen sehr viel Kraft, wird er länger als ein Minute aufrecht erhalten. Dies führte schon in einigen Fällen zum Tod und selbst ich, ein Großmeister, setze diesen Blick nur ein, wenn es keinen anderen Ausweg gibt! (Der Zauber kostet einen Assassinenmagier 75% seiner Lebensenergie)
Nun, Assassine, habe ich dich in die meuchelnde Magie eingeführt. Sie ist mächtig, aber nicht leicht zu kontrollieren. Kannst du es nicht, konzentriere dich eher auf die Wurzeln unserer Kunst: Giftmischerei und Heimlichkeit!
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