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Schriftrolle der Schamanenmagie

Bild: Rarim

verfasst von Rarim Tagoak,
ehrenwerter Ältester des Orkdorfes

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Bild: SchamanenmagieNun seid auch Ihr einer, welcher das Los des Schamanen gezogen hat?
Wie Ihr sicherlich wisst, geschieht die Berufung zu unserer glorreichen Gabe meist nicht freiwillig. Doch wer sind wir, wenn wir uns anmaßen unserem Schicksal nicht zu gehorchen? Der Schamane wird von den Ahnen selbst zu seinem Stand berufen, oder aber durch das Blut seiner Vorfahren dazu ernannt.
Erst wenn einer der Ahnen Euch im Traum erscheint und Euch zum Schamanentum auffordert, erst wenn Ihr seiner Bitte nachkommt, dann könnt Ihr Euch wahrlich als Schamane bezeichnen! Alles andere ist höchstens ein kleiner Geistesbeschwörer… doch dies ist eine andere Geschichte.
Wir Orks tragen die Riten der Schamanen in unserem Blut. Für einen Ork ist der Schamanismus die höchste Ehre, welche er erlangen kann und ihm gebührt viel Respekt und Ehre von seinen Artgenossen.
Doch mit dem Los, welches Ihr gezogen habt, werdet Ihr unweigerlich auch Verantwortung für Eure Gabe übernehmen! Ihr durchschreitet die Tore zum Totenreich und Ihr gehört zu den wenigen Auserwählten, welche wieder ins Leben zurückkommen können!
Der wahre Schamane nutzt seine Kräfte immer nur zum Wohl seiner Schützlinge ein und er verhält sich meist passiv. Niemals richtet er seine Magie gegen ein lebendes Wesen. Sein Reich sind die Geister und Seelen sowie Träume und das Unterbewusste. Nicht die Körper, denn sie sind nur sterbliche Hüllen.
Das heiligste Gut des Schamanen ist sein Totem – der eigene Urahne. Er geleitet Euch durch Euer gesamtes Leben und bietet Euch Rat wie auch Schutz. Seid ihm stets treu, grämt Euch nicht, wenn die Ahnen schweigen, denn auch in der Stille bleiben sie Euch treu.

Nun aber will ich Euch von unserer Macht berichten. Ihr müsst wissen, dass es nicht nur Wachheit und Schlaf gibt. Der Schamane weiß sich in den verschiedensten Bewusstseinsstadien aufzuhalten.

 

Stadium des unruhigen Schlafes

Der erste Grad ist das Stadium des unruhigen Schlafes. Dabei meditiert der Schamane sich selbst in einen Halbschlaf, wo er seine Macht entfalten kann.

Ruf des Totems
In Trance wird der Schutzgeist des Schamanen gerufen. Dieser erschafft einen magischen Schutzschild um den Schamanen, welcher Geschosse wie Pfeile aber auch fremde Magie abprallen lässt. Das Schutzschild kann somit bis zu 5 Angriffe abwehren. Löst der Schamane den Zauber selbst oder ist das Schild zerstört, fällt der er aus der Trance und kann den Zauber für so viele Stunden lang nicht mehr wirken, wie die Anzahl der Treffer betrifft, die das Schild einstecken musste.

Befragung des Totems
Der Schamane kann seinen Urahnen zu Rate ziehen. So kann er ihn fragen, wie einfache Wunden zu behandeln sind oder welche Kräuter genießbar und welche giftig sind. Er bezieht das Wissen aller ihm freundlich gesinnten Ahnen und bekommt meistens immer einen Rat. Er kann nur über Dinge Rat einfordern, welche er vor sich sieht.

Schlafopfer
Der Schamane kann seinen Schlaf für einen Freund opfern, um ihn zu heilen. Dabei verliert der Schamane selbst pro Anwendung eine Stufe seiner Lebensenergie und der zu Heilende erhält zwei Stufen dazu. Der Schamane kann in der Nacht nach Anwendung des Zaubers nicht schlafen, was ihn etwas erschöpft.

Ahnensturm
Wird der Schamane von bösgesinnten Geistern angegriffen, zum Beispiel durch einen Geisterbeschwörer, kann er seine Ahnen herbeirufen, welche den feindlichen Magier angreifen und ihn in seiner Konzentration stören.

Traumdeutung
Manchmal werden Lebewesen in ihren Träumen geplagt, oft stecken Geistesbeschwörer dahinter. Der Schamane kann manipulierte Träume erkennen und in sie eindringen. So sieht er die Träume des Opfers, kann versuchen, sie zu brechen, indem er lenkend eingreift.
Es sei angemekrt, dass der Schamane hierbei nicht selbst aktiv wird. Er kann dem Träumenden einen Rat geben, wie er sich in seinem Traum zu verhalten hat, um sich zu befreien. Für mehr reicht es nicht.

Wahrheitstraum
Der Schamane kann durch Handauflegen auf ein Opfer, oder einen Freund in seinem eigenen Traum in dessen Vergangenheit wandeln und so Lügen aufdecken oder aber bereits Vergessenes wieder zum Vorschein bringen. Dieses Ritual wird vorzugsweise bei Wesen, welche ihr Gedächtnis verloren haben, eingesetzt oder aber bei ungeständigen Verbrechern.
Sperrt sich ein Opfer dagegen, kann der Schamane durch die Unterstützung eines Helfers sein Opfer dazu zwingen, ihm Einblick zu gewähren, indem man ihm einen lähmenden Trank einflößt. Doch das Unterfangen ist gefährlich und besonders bei ungeübten Schamanen endet das Vorgehen nicht selten mit schweren Verletzungen des Opfers.

 

Der Schamane gewinnt immer mehr an Weisheit und Erfahrung, je älter er wird. Das Alter bedeutet Weisheit und es lehrt dem Jungen die Geduld, dass er die Weisheit wohl erlangen wird, aber erst wenn sein Geist dafür reif ist. Es bedarf der ruhiger gewordenen Seele, um die neue Kraft zu beherrschen, nicht jene des unruhigen Jünglings.
Dem Jüngling sind die Pforten zum nächsten Stadium verwehrt, erst zum 38. Lebenshahr herum öffnen sich die Pforten in ein neues Stadium des Bewusstseinszustandes. In der Nacht seines Geburtstages wird der Schamane eine Vision erhalten, welche ihm seine neuen Kräfte näher bringt.

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Stadium der Tiertrance

In der Vielfalt der Tiere vereinigen sich alle irdischen Elemente. Wasser, Luft, Erde und Feuer. Der Schamane kann mit dem Geist dieser Tiere eins werden und durch ihre Augen sehen. Jedes Element besitzt ein tierisches Totem. Der Ahne der Tiere. Dieser kann gerufen werden.
Der Schamane kann sich in das Herrschertier eines jeden Elementes verwandeln. Doch braucht er jemanden an seiner Seite, welcher seinen Körper transportiert. Ist der Körper des Schamanen zu weit von seinem Geist entfernt, verliert er den Kontakt und bleibt in seiner tierischen Gestalt gefangen, bis er durch einen anderen Schamanen zurückgerufen wird. Während der völligen Abkopplung verliert der sterbliche Körper stetig an Lebensenergie.

Der tierische Ahne des Wassers: der Blauwal
Der König der Gewässer ist der große und kräftige Blauwal. Der Schamane kann sich in jenes Tier verwandeln und so die Meere durchqueren.

Der tierische Ahne der Erde: der Tiger
Der König der Landwesen ist der Tiger, welcher mit seinem wachen Geist allen anderen Tieren überlegen zu sein scheint. Seine scharfen Krallen, die Ausdauer und seine Kraft, machen ihn zum geborenen Jäger. Verwandelt sich der Schamane in jenes Tier, weiß er sich selbst und seine Freunde gut zu verteidigen.

Der tierische Ahne der Lüfte: der Adler
Hoch über den Wolken und in seinen Horsten auf den Gipfeln der Berge wacht der König der Lüfte über sein Reich. Nimmt der Schamane dessen Gestalt an, kann er in den Himmel empor steigen und das gesamte Land seiner Umgebung überblicken. Mit seinen scharfen Augen kann er Feinde schon weit in der Ferne erspähen.

Der tierische Ahne des Feuers: der Geisterphönix
Feuer ist jenes Element, welches in jedem Herzen eines beseelten Lebens brennt. Die Verwandlung zum Geisterphönix erlaubt dem Schamanen den direkten Angriff auf feindlich gesinnte Geister.

Doch seid gewarnt! Die Verwandlung in die Tiertotems erfordert viel Kraft und Energie, sowie ausreichend Erfahrung! Wird der Schamane bei seinem Trancezustand gestört, noch ehe die Verwandlung abgeschlossen wird, kann es sein, dass sie nur zur Hälfte vollzogen wird. Der Schamane wird so weder ganz Tier noch Ork – oder was immer er vorher war – sein.
Diese gestörte Verwandlung verwirrt den Schamanen, kann seinen Geist in jenen eines Tieres verwandeln, was zum Verlust der Sprache und … nun ja, wir Orks legen nicht sehr viel wert darauf … aber es kann auch zum Verlust der Sittlichkeit und Manieren führen.
Außerdem kann es vorkommen, dass der Ahne dem Schamanen die Verwandlung verwehrt, dies geschieht vor allem bei unerfahrenen oder zu ehrgeizigen Schamanen. Dabei nimmt der Ahne selbst die Verwandlung vor und weist dem Schamanen eine Tiergestalt zu. Oft sind es niedere Getiere wie Fliegen, Goldfische oder Würmer. Diese Verwandlung kann durch den Schamanen selbst nicht mehr rückgängig gemacht werden, es bedarf eines zweiten oder aber der Ahne selbst gewährt ihm die Rückverwandlung. Meist, nachdem er in seiner Tiergestalt eine Aufgabe erfüllt hat.

Wir Schamanen tragen Sorge zu allem Vergangenen und haben so ein fundiertes Wissen über Wesen angesammelt, die schon längst nicht mehr auf Celcia wandeln … doch wie auch die Ahnen immer wieder erwachen, können auch jene Wesen wieder auferstehen. Eine kleine Gruppe von Schamanen hat sich mit dem seltsamen und furchtbaren Wesen, dem Ulakav, befasst und in jahrenlangen Studium einen Gegenzauber geschaffen – damit der Schamane vor dem Angriff dieses alten Tieres geschützt sein möge.

Ulakavschrecken
Um fast jeden Ulakav befinden sich die Geister seiner Opfer. Es sind verwirrte und völlig verrückte Geister der Toten, dessen Gedanken der Ulakav verspeiste. Sie stören den Ulakav normalerweise nicht, da sie sich nicht bewusst sind, dass der Ulakav zu dem gemacht hat, was sie sind. Ein Schamanenmagier aber kann den Geistern “einflüstern”, dass der Ulakav sie getötet und ihre Gedanken geschändet hat. So durch Wut angestachelt stören sie die Zauber des Ulakav und verhindern, dass der Schamane von einem Zauber betroffen wird.

 

Erst wer das Wesen und die Magie der Tiere versteht, kann es sich erlauben, sich über sie zu stellen. Dies ist das Stadium des Ältesten und es bedarf großer Weisheit, um ihn zu erlangen und das Ablegen einer Prüfung. Ich selbst, Rarim Tagoak, werde Euch in meinem Dorf in der Toten Ebene empfangen und euch in die Prüfung einweisen!
Die Prüfung ist für jeden Schamanen anders, doch stets steht die Konfrontation mit seinem eigenen Sterben im Vordergrund, denn im nächsten Stadium geht es darum, das Totenreich zu betreten!

 

Das Stadium der Totentrance

Durch intensivste Meditation gelingt es dem Meister sich in einen Zustand zu versetzen, in welchem sein Geist dem Tod näher ist als dem Leben. Dabei braucht er einen Helfer. Dieser schneidet sich und dem Schamanen in die Hand und hält diese fest, so das sich das Blut des Sterbenden mit jenem des Lebenden vermischt und so für den Schamanen das Band zurück ins Leben sicherstellt. Wird das Band durchbrochen verfällt der Schamane ins Koma und wird ohne Heilung nur wenige Tage überleben.

Totentanz
Der Schamane kann in seinem Zustand zur Seele eines Sterbenden vordringen und ihn vom Totenreich weg ins Leben zurückführen. Dieser Zauber funktioniert nur im Augenblick des letzten Atemzuges des Sterbenden. Wird der Moment verpasst, ist die Seele auch für den Schamanen verloren.

Todesvision
Der Schamane kann einem Opfer eine Todesvision auferlegen, was das Opfer stark ängstigt und für einige Zeit erstarren lässt. Jene Vision ist äußerst traumatisch und das Opfer empfindet in jenem Moment die Schmerzen, welche er in der Vision erlebt, ohne dabei körperlichen Schaden zu nehmen.

Blutrausch
Der Schamane kann einfache Tiere in seiner Umgebung beeinflussen und sie in einen Blutrausch versetzen, dabei machen diese aber keinen Unterschied zwischen Freund oder Feind, sie greifen lediglich den Schamanen nicht an.

Sehnsuchtswahn
Mit diesem Zauber erweckt der Schamane in seinem Opfer dessen tiefsten Sehnsüchte zum Leben. Dieses beginnt zu halluzinieren und der Schamane kann die Halluzination leiten. Es wurde schon davon berichtet, dass Opfer in Schluchten gestürzt sind, weil sie ihrer Halluzination folgten. Der Zauber wird gebrochen, wenn der Schamane in seiner Trance gestört wird.

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Status des Ältesten-Ahnen

Erst im Alter von über 70 Jahren, kann der Status des Ältesten-Ahnen erreicht werden. Der Älteste verfügt über zwei mächtige Zauber, welche einige Zeit der Vorbereitung beanspruchen. Er kann sie nur dreimal in seinem Leben wirken. Beim ersten Mal opfert er seinen Körper, beim zweiten seinen Geist und beim dritten sein Leben.
Fragt mich nicht, wie ein Ork wie ich dieses Alter erreicht hat. Ich müsste Euch belügen. Ihr werdet es selbst erfahren, falls Ihr ein Ältester werden wollt und die Ahnen Euch wohlgesonnen sind.

Bild: Ahne der VerdammnisRuf des Ahnen der Verdammnis
Der Urahne der Verdammnis steht für die Vergeistigung aller begangenen Sünden auf Celcia. Sein Wissen besteht aus Mord und Verrat. Seine Macht ist das Unheilige. Wer den Ahnen der Verdammnis ruft, erschafft einen Pakt mit einem grauenvollen Verbündeten. Der Schamane bietet dem Ahnen einen Körper dar, von dem dieser Besitz ergreifen kann. Wandelt er auf Celcia, verdirbt er die Seelen aller Wesen, welche ihm in die Augen sehen und sie werden zu mordhungrigen Bestien, bis der Ahne wieder in sein Reich zurückkehrt. Nur ein sehr guter Licht- oder Ritualmagier versteht es, ihn zu bannen.

 

 

 

Bild: Ahnin der Hoffnung

 

Ruf der Ahnin der Hoffnung
Die Ahnin der Hoffnung steht für alle freien Wünsche und Sehnsüchte der beseelten Wesen auf Celcia. In sich vereint trägt sie die Hoffnung der Welt mit sich.
Wer sie ruft, erschafft einen Pakt des Friedens mit der Welt. Der Schamane bietet der Ahnin einen Körper dar, von welchem sie Besitz ergreifen kann. Wandelt sie auf der Erde, so lässt sie die Waffen um sich herum schweigen und ein Gefühl des Friedens hält in die Herzen der Wesen Einzug, welche ihr in die Augen sehen. In Anbetracht des Glücks können sie ihre Waffen nicht mehr erheben und niemandem ein Leid antun, bis die Ahnin wieder in ihr Reich zurückkehrt.
Nur ein sehr guter Geister- oder Schattenmagier kann die Ahnin der Hoffnung gegen den Willen des Schamanen zurück in ihr Reich verbannen.

 

Nun wisst Ihr über Euer Los Bescheid, welches euch das Schicksal aufgetragen hat. Doch von einem wichtigen Ereignis muss ich auch noch berichten, obwohl es in meinem alten Herz schmerzt.
Vor langer Zeit schlossen die Schamanen und die Geisterbeschwörer ein Bündnis und teilten sich ihr Wissen untereinander. Wir nannten uns gar Brüder und Schwestern.
Doch eine Frau stürzte unser Bündnis ins Unglück und schließlich in die Feindschaft. Xerxia Mortes, eine mächtige aber auch viel zu stolze Geisterbeschwörerin nutzte meine Gastfreundschaft in unserem schönen Dorf aus und verriet mich und das Bündnis! Sie stahl uns die Statue des Ahnen der Verdammnis. Ihr müsst wissen, dass mit Hilfe dieser Statue und dem Schattenkristall es dem Ahnen ermöglicht wird, einen unbeseelten Körper zu erschaffen, mithilfe dessen er sein Reich für immer verlassen kann, damit er Celcia zu seinem neuen Reich ernennt und es in Chaos und Verdammnis stürtzt.
Doch Xerxia ist nur eine närrische Geistesbeschwörerin und ohne die Hilfe eines Schamanenältesten wird sie die Macht der Statue niemals nutzen können.
Seid nicht jener, der ihr hilft ihr düsteres Ziel zu erreichen! Denn wir wissen Euch auch im Totenreich zu finden!

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(Die Schriftrolle gilt noch als verschollen)