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Nur die wenigsten zieht es gerade in den kälteren Jahreszeiten ins Grasland und noch weniger nach Zyranus. Wer nicht selbst magisch begabt ist, wird kaum Interesse haben, die Stadt der Magier zu betreten – zumal bisher immer noch ein Passwort nötig war, um überhaupt jenseits der magischen Mauern zu gelangen. Dies alles fand nun ein Ende! Zyranus nicht. Die Stadt der Magier steht noch. Sie konnte gegen die kontinuierlichen Belagerungswellen durch die gemeinsame Armee aus dunklen Völkern und grandessarischen Soldaten bestehen. Dennoch darf sich kein Zyraner einen Lorbeerkranz auf’s Haupt setzen, denn es ist nicht ihr Verdienst, dass die Belagerung ein jähes Ende fand.

Was genau geschehen ist, kann niemand sagen. Es kursieren Gerüchte aus den Reihen der zersprengten dunklen Armee und den Soldaten aus Grandessa, dass der haraxische Heerführer Asmodeus ein allen unbekanntes Ritual habe vollziehen wollen. Dabei soll er zuvor einen Wutausbruch erlitten haben und brüllend durch das eigene Lager gefegt sein. Der Name seiner ehemaligen Gefährtin und Freundin, der zyranischen Lichtmagierin Mallahall di Swanviss (Tochter des Ratsmitglieds Gundula die Swanviss), soll immer wieder gefallen sein. Angeblich habe sie sie ins Lager geschlichen, um Asmodeus im Guten davon überzeugen zu wollen, diesen Angriff endlich zu beenden. Die Zyraner dementieren diese Gerüchte. Mallahall di Svanwiss befand sich zum Zeitpunkt der Wende dieser Belagerung in ihrem Heim, nachdem sie ein Schwächeanfall in die Knie zwang.
Die Soldaten der Dunklen bleiben bei ihren Aussagen. Auch erzählen sie davon, dass ihr Heerführer dermaßen aufgebracht gewesen sei, dass er sich die Lebensenergie oder gar die Seelen der Soldaten einverleibt habe, um noch mächtiger zu werden. Irgendetwas muss aber schiefgelaufen sein. Nachdem dämonisch blaue Feuer fast so hoch empor loderten wie einige Türme der zyranischen Stadt und ein magischer Wirbelwind nicht nur das Lager verwüstete, sondern auch Teile des Graslandes, endete alles in einer gewaltigen Druckwelle, die alles und jeden zu Boden riss.
Asmodeus wurde danach nicht mehr gesehen. Einige wenige Dunkelelfen und Grandessarer sprechen von einem blauen Licht, das sie auf dem Acker hinter ihrem einstigen Lager gesehen haben wollen und von einer Frau, die es in sich aufgenommen habe. Ob es sich hierbei um die vermutete Mallahall handelte, ist genaue so wenig bekannt wie andere Details.

Fest steht, dass die Belagerung zusammen mit dem missglückten Ritual ihres Heerführers Asmodeus endete. Ein Großteil der postierten Armee kam bei der Zerstörung des eigenen Lagers um’s Leben. Der Rest hat sich zersprengt. Einige streunen als marodierende Gruppen durch das Grasland, andere suchen nur einen Weg in bessere Gefilde, um sich dort entweder erneut den militärischen Reihen anzuschließen oder aber Unterschlupf zu finden. Sehr viele Soldaten wollen nach diesem Krieg, der nicht der ihre war, einfach nur noch nach Hause. Hier aber ändert sich ein Teil der Historie. Zyranus ist im Begriff, Geschichte zu schreiben und zwar auf einem neuen Pergament, mit frischem Federkiel und reiner Tinte.
Der Hohe Rat von Zyranus tagt zwar immer noch und die Debatten werden noch einige Monate anhalten, dennoch handelt die Stadt bereits und ihre Bewohner bereiten sich auf Veränderung vor. Unter ihnen wurden Stimmen laut, dass man nicht länger unter dem Schutz der Magie in seiner eigenen Glaskuppel sitzen und das Geschehen von außen maximal betrachten könne. Es würde Zeit, zu handeln oder wenigstens zu akzeptieren, dass das übrige Celcia auch die magisch Begabten etwas angeht. Ob Zyranus nun zu einem Verbündeten anderer Freiheitskämpfer mutiert und aktiv am Kriegsgeschehen teilnimmt, ist noch abzusehen.
Fest steht, dass die Stadt einen neuen Weg sucht, einen Weg der Toleranz. Nachdem viele Soldaten ohne Schutz und Obdach vor den Mauern der Magierstadt aufschlugen und um Asyl baten, öffneten sich die Tore der Stadt und empfingen auch die Nichtmagischen. Kein Passwort war mehr nötig, wenngleich jeder einzelne von den Abgesandten des Magierrates ausgiebig durchleuchtet wurde. Die Prozedur dauert, so dass sich über Tage hinweg Warteschlangen an den Toren bildeten. Dennoch gilt es als historisches Ereignis. Die Zeiten der eingeigelten Magier ist vorbei. Schluss mit magischen Passwörtern und dem skeptischen Gebaren gegenüber Nichtmagierin in der eigenen Stadt. Zyranus öffnet die Tore und das mitten im Krieg! Man möchte Solidarität zu jenen zeigen, die keinen Krieg wünschen. Man möchte voneinander lernen und offener sein.
Zahlreiche Soldaten hat es nun schon in die Stadt der Magier gezogen und viele von ihnen sind gar in den Teilen der Akademie untergekommen. Solange sie den routinierten Lehralltag der Eleven nicht stören, sind Interessierte sogar eingeladen, gegen eine Gebühr an Lehrstunden (nur Theorie) teilzunehmen. Magisch begabte Individuen dürfen bei höherer Gebühr sogar Schüler an der Akademie werden. Weiterhin gilt jedoch ein striktes Verbot, dunkle Magie-Richtungen anzuwenden. Irgendwo bleiben die Zyraner eben nach wie vor verbohrt. Jüngere Generationen erhoffen sich allerdings noch mehr Offenheit in naher Zukunft.

Die Belagerung der Magierstadt ist vorbei, Veränderung hält Einzug bei den Zyranern und vielleicht ist das eine erste gute Nachricht für alle übrigen Celcianer, die auf Frieden hoffen.


 

Anmerkung der Administration: Es hat ein historisches Ereignis stattgefunden, das den weiteren Spielverlauf auf Celcia stark beeinflussen wird. Fortan gelten die nachfolgend augestellten Regeln für die Magierstadt Zyranus:

  • Um in die magische Stadt Zyranus zu gelangen ist keine Kenntnis eines Passwortes mehr notwendig! Jeder kann ein- und ausgehen, wird aber von einer Delegation magischer Abgesandter des Hohen Rates zu Zyranus mittels diverser Zauber vor Betreten der Stadt und somit direkt an den Toren magisch durchleuchtet. Wer Zwietracht im Herzen oder verdächtige Gegenstände bei sich trägt, dem wird der Eintritt in die Stadt untersagt. Alles anderen – ob magisch begabt oder nicht, ganz gleich welchen Volkes – sind Willkommen.
  • Wer nicht in die Stadt Zyranus eingelassen wird, hat die Möglichkeit in einem kleinen, bislang noch namenslosen Dorf unterzukommen. Ein Gasthaus ist verfügbar und weitere werden bereits gebaut. Das Dorf ist nicht auf der celcianischen Karte verzeichnet (da zu klein und unbedeutend), aber etwa eine halbe Stunde gemütlichen Fußwegs von Zyranus entfernt.
  • In der Stadt der Magier sind dunkle Magie-Richtungen (Schattenmagie, Nekromantie, Ritualmagie, Graue Schelmenmagie) weiterhin untersagt, gelehrt zu werden, Praktizierer dieser Magie-Richtungen dürfen Zyranus betreten, werden aber argwöhnischer beäugt als Dunkelelfen zur Zeit der Belagerung.
  • Der Hohe Rat der Magie debattiert aktuell noch darüber, ob man aktiv in das celcianische Kriegsgeschehen eingreifen sollte. Man ist sich jedoch einig, auf Seite jener zu stehen, die eine Eroberung Celcias durch die dunklen Völker verhindern wollen. Unschlüssig ist man sich noch, wie man mit den dunklen Völkern umgehen soll.

 

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